Medizinische Beratung

Die Medizinische Beratung der KVMV berät Ärzte leitliniengerecht zu medizinischen, pharma- kologischen, wissenschaftlichen und verordnungsrelevanten Themen der ärztlichen Tätigkeit. Im Mittelpunkt steht die Verordnung von Leistungen zu Lasten der GKV entsprechend der gesetz- lichen Regelungen. Die Beratung der Verwaltung und des KV-Vorstandes, Gremienarbeit, Ent- wicklung von Arbeitshilfen und Öffentlichkeitsarbeit sind weitere Schwerpunkte der Abteilung.

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Aktuelle Verordnungsinformation

Warnhinweise für Fluorchinolone

27.07.16, 08:51
  • Arzneimittel
Medizinische Beratung

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat am 27. Juli 2016 eine Aktualisierung der Warnhinweise der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) für systemisch verabreichte Fluorchinolone veröffentlicht.

Der Grund für die Meldung sind schwere Nebenwirkungen mit potenziell bleibenden Schäden u.a. am:

  • Bewegungsapparat: Sehnenentzündung und -ruptur;
  • peripheren Nervensystem: periphere Neuropathie;
  • zentralen Nervensystem: Psychose, Depression, Halluzinationen, Suizidgedanken und Verwirrtheit.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind u.a.:

  • Exazerbation einer Myasthenia gravis,
  • QT-Verlängerung,
  • anaphylaktische Reaktionen,
  • Störungen des Blutzuckerspiegels,
  • Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö.

In Deutschland verfügbare Fluorchinolone sind Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin. Fluorchinolone sollen nach Empfehlungen der FDA bei akuter bakterieller Sinusitis, akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis oder unkomplizierten Harnwegsinfektionen Mittel der letzten Wahl sein, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht zum Erfolg führen. Bei einigen schweren Infektionen durch Fluorchinolonsensible Bakterien wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis trotz des Spektrums schwerwiegender unerwünschter Arzneimittelreaktionen von Fluorchinolonen weiterhin positiv bewertet. Beispiele hierfür sind schwere intraabdominelle Infektionen und Pneumonien.

Die vollständige Drug Safety Mail 2016-26 ist im Internetangebot der AkdÄ zu finden.

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